Wie entsteht eine Zaubershow?

Wie entsteht eine kreative Zaubershow?

Ich möchte ehrlich zu Ihnen sein. Die meisten Kunststücke sind schon da. Nur selten finde ich eine neue Handhabung oder gar ein neues Kunststück.

Die Kreativität in der Zauberkunst liegt doch sehr oft in der eigenen Präsentation oder eigenen Handhabung. Aber auch das macht richtig Spaß. Denn bis alles zusammen passt, dauert es doch oft sehr, sehr lange.

  • Zuerst finde ich ein Thema spannend.
  • Ich bringe alles darüber in Erfahrung.
  • Ich fange an zu üben oder zu basteln.
  • Ich führe die Rohversion vor Publikum vor.
  • Das Kunststück findet seine Form in der Vorführung.

Schnelles Umsetzen ist für mich wichtig.

Ich brauche vor allen Bücher oder Zeitschriften, um kreativ zu werden. Ich lese mit Begeisterung alle deutschen Zauberbücher, die ich finden kann, denn bei Büchern kann ich mir in Gedanken das Kunststück am besten vorstellen. Dabei kommen meistens die besten Ideen zur Vorführung.

Nachdem ich mehrmals eine Beschreibung gelesen habe, muss ich den Trick sofort umsetzen. Wenn ich zu lange damit warte, verliere ich den Schwung. Die Tageszeit ist dann meistens egal. Und wenn ich dann in Schwung bin, ist alles möglich. So entsteht nach und nach eine neue Zaubershow.

Requisiten für die neue Zaubershow

Wie wird daraus eine Zaubershow?

1. Ideen sammeln

Während die aktuelle Show läuft notiere ich alle Ideen, die mir einfallen als Stichpunkt. Das kann eine Kunststückbeschreibung, ein Gegenstand oder ein Video sein. Manchmal kommt mir auch eine Handhabung oder eine neue Kombination von mir bekannten Dingen in den Sinn. Alles wird einfach ohne Wertung notiert. Wird die Liste zu lang, ist Zeit etwas zu sortieren. Jetzt streiche ich alles, was mir nicht gut genug erscheint.

2. Erste Versuche

Es wird noch nichts gekauft an Ausstattung. Mit Behelfsrequisiten spiele ich den Ablauf durch und versuche mir das Endergebnis vorzustellen. Ist der Zaubertrick so machbar oder passt der Ablauf nicht?  Und vor allem: Ist es ein starkes Kunststück? Wenn ich den Blickwinkel meiner Gäste einnehme, kann ich es nach jahrelanger Erfahrung erkennen. Denn mein Ziel ist das magische Kunststück.

3. Übungsphase

Einige Requisiten kaufe ich und andere bastle ich mir. Bei meiner Art der Zauberkunst kommt es eher auf Raffinesse und Handfertigkeit an, weniger auf Apparate. So brauche ich oft nicht allzu viel besorgen. Jetzt steht alles bereit. Nun übe ich konkret an einzelnen Sequenzen oder ganzen Experimenten. Schwachstellen in der Handhabung oder im Ablauf kann ich so verbessern.

4. Showabfolge

Nun platziere ich die Kunststücke an die für mich richtige Stelle im Programm. Da meine Shows kein übergeordnetes Thema haben, bin ich recht frei in der Zusammenstellung. Oft konnte ich durch gute Platzierung die Wirkung verstärken.

5. Live vorführen

Die Nagelprobe für die neue Zaubershow. Werden Die Kunststücke gut ankommen? Muss ich noch viel ändern? Kleine Änderungen gib es ja immer. So entsteht nach und nach die fertige Version meiner Zaubershow. Es geht immer weiter. Es gilt also wieder neue Ideen zu finden.