So entsteht eine neue Zaubershow
Ich bin mal ehrlich: Die meisten Zaubertricks sind schon erfunden. Es ist echt selten, dass man eine komplett neue Handhabung oder gar ein neues Kunststück entdeckt. Die wahre Kreativität in der Zauberkunst liegt oft in deiner eigenen Präsentation und Handhabung des Bestehenden.
Aber genau das macht ja den Spaß aus! Es ist ein langer, spannender Weg, bis wirklich alles zusammenpasst. Hier zeige ich dir, wie so eine Show Schritt für Schritt entsteht.
Ein Blick hinter die Kulissen
Die Geburtsstunde der Zaubershow
Bevor du vor den Zuschauern stehst, muss die Idee der Zaubershow in meinen Kopf entstehen. Und so funktioniert das bei mir am besten:
- Ich finde ein spannendes Thema: Zuerst muss mich etwas fesseln.
- Recherchiere alles: Jedes verfügbare Wissen über dieses Thema wird gesucht.
- Üben oder Basteln: Dann geht's los. Entweder wird geübt oder die ersten Requisiten werden gebaut.
- Die Rohversion vor Publikum: Ab auf die Bühne! Nur in der Praxis vor echten Zuschauern nimmt das Kunststück seine finale Form an.
Wichtig: Schnelles Umsetzen ist der Schlüssel! Wenn ich zu lange warte, verliere ich den Schwung.
Bücher sind mein bester Freund
Um kreativ zu werden, sind Bücher und Zeitschriften für mich unverzichtbar. Ich liebe es, Zauberbücher zu verschlingen. Beim Lesen kann ich mir das Kunststück gedanklich am besten vorstellen. Das ist die Phase, in der die besten Ideen für die Vorführung entstehen.
Sobald ich eine Beschreibung mehrmals gelesen habe, muss der Trick sofort umgesetzt werden. Egal, welche Tageszeit es ist! Wenn der Motor läuft, ist alles möglich. Und so entsteht, Stück für Stück, eine neue Zaubershow.
Die 5 Schritte zur fertigen Zaubershow
Wie aber wird aus diesen Einzelideen eine komplette, stimmige Zaubershow? Mit diesen fünf strukturierten Schritten:
1. Ideen sammeln und sortieren
- Stichpunkte machen: Während die aktuelle Show läuft, notiere ich alle neuen Ideen sofort – sei es eine Beschreibung, ein Gegenstand, ein Video oder eine neue Kombination bekannter Dinge. Alles kommt ungefiltert auf die Liste!
- Aussortieren: Wird die Liste zu lang, ist es Zeit für die erste Wertung. Jetzt wird alles gestrichen, was dir nicht stark genug erscheint.
2. Erste Versuche (Ohne Kaufrausch)
- Behelfsrequisiten nutzen: Ich kaufe noch nichts! Spiele den Ablauf mit einfachen Behelfen durch. Stelle mir das Endergebnis vor.
- Stärke checken: Ist der Trick so machbar? Passt der Ablauf? Und vor allem: Ist es ein starkes Kunststück? Ich nehme die Perspektive der Zuschauer ein. Nach Jahren der Erfahrung weißt du, was ein magisches Kunststück ausmacht.
3. Die intensive Übungsphase
- Requisiten beschaffen/basteln: Nun kaufe ich das Nötige oder baue eigene Requisiten. Da meine Art der Zauberkunst oft auf Raffinesse und Handfertigkeit statt auf große Apparate setzt, hält sich der Aufwand oft in Grenzen.
- Konkret üben: Jetzt wird an einzelnen Sequenzen und Experimenten gefeilt. Jede Schwachstelle in der Handhabung oder im Ablauf muss jetzt erkannt und verbessert werden.
4. Die Showabfolge bestimmen
- Richtig platzieren: Ich platziere die Kunststücke an die beste Stelle im Programm.
- Freiheit nutzen: Da meine Shows kein strenges Überthema haben, bin ich hier sehr frei. Oft konnte ich die Wirkung einzelner Tricks durch eine clevere Platzierung im Gesamtablauf noch einmal deutlich verstärken.
5. Live vorführen – die Nagelprobe!
- Das Urteil des Publikums: Jetzt kommt der Moment der Wahrheit. Wie kommt die neue Show an?
- Anpassungen vornehmen: Kleine Änderungen gibt es immer. Durch das Live-Feedback entsteht nach und nach die finale Version deiner Zaubershow.
Und dann? Es geht immer weiter! Sobald die Show steht, beginnt der Kreislauf von Neuem: Es gilt, wieder neue Ideen zu finden.